Wir trauern um unseren Mitstreiter und MAIK-Beirat Marcel Renz
Gestern erreichte uns die Nachricht, dass Marcel Renz von uns gegangen ist. Es ist schwer zu begreifen, da wir ihn als einen Menschen voller Tatendrang erlebt haben, der sich unglaublich für etwas begeistern und der ein „Feuerwerk an Ideen“ entfachen konnte.
Wir kennen Marcel schon seit vielen Jahren. Unser erster Kontakt war wegen eines Interviews in der Fachzeitung „Gepflegt Durchatmen“, wo wir ihn einmal auf der Titelseite platzieren und seinen Blog „Marcel gibt Gas“ vorstellen durften. Seit vielen Jahren gehörte Marcel dann dem MAIK-Beirat an. In dieser Funktion gab er uns viele Anregungen, und er machte uns mit Ideen und Menschen bekannt, die wir ohne ihn wohl nicht kennengelernt hätten. Und dabei kam immer wieder seine Vorliebe für Abenteuer zum Vorschein. Sei es, dass er Kontakt mit dem Taucher Herbert Nitsch aufnahm, der auf einem DIGAB-Kongress Gastredner gewesen war, sei es mit Bianca Reißmann, mit der er unbedingt in einem Slot auf dem MAIK-Kongress über deren Colourful adventures sprechen wollte.
Über Nitsch schrieb er im Oktober 2019 in der „Gepflegt Durchatmen“: „Für einen Menschen mit Dauerbeatmung und schwerer Muskelerkrankung – wie ich es bin – löst es zumeist Begeisterung und Eigenmotivation aus, wenn ich sehe, was manche Sportler leisten, indem sie sich sehr fokussieren und an ihr Limit gehen. Ich selbst lote auch regelmäßig Grenzen aus, nur so kann ich Dinge erleben, die ich nie für möglich gehalten hätte. Herbert Nitsch geht immer wieder neue Wege. Das bestärkt mich, dasselbe zu tun und keine Angst davor zu haben. Nitsch hat dazu folgenden Ratschlag: ‚Werde zum Experten deiner eigenen Situation, indem du anderen zuhörst und auch mal deine eigenen Behauptungen und Ideen in Frage stellst. Erforsche, was bereits darüber bekannt ist, schau dir an, was andere tun und entwickle Innovationen, um Anpassungen in deinem Leben vorzunehmen, die dir zugutekommen.“ Immer wieder packte Marcel deshalb die Reiselust. Gleichzeitig machte hielt er Video-Workshops und er schwärmte von seinem neuen Rollstuhl, den er gemeinsam mit seinem Vater genau auf seine Bedürfnisse abgestimmt hatte. Oft war Marcel Renz auch bei den Treffen des GKV-IPReG ThinkTanks dabei. Er scheute sich nicht, deswegen direkt an den früheren Bundesgesundheitsminister Jens Spahn zu schreiben. Inklusion und die Assistenz im Krankenhaus für Menschen mit Intensivversorgungsbedarf waren ihm besonders große Anliegen.
Beim nächsten MAIK Kongress wollte er wieder dabei sein, das hatte er uns in seiner letzten Mail an uns versprochen. Wir sind traurig, dass Marcel dieses Versprechen nicht mehr einlösen kann, und wir werden ihn sehr vermissen. Tröstlich ist, dass er aus seinem Leben „herausgeholt“ hat, was ging, und dass er so viel Rückhalt bei seiner Familie und seinem Freundeskreis hatte.
All jenen sprechen wir unser tiefes Mitgefühl aus.